Wie viel Wasser sollten Kinder trinken?

Mädchen trinkt aus großem blauen Wasserglas – Blogartikel: Wie viel Wasser sollten Kinder trinken?
Die nachfolgenden Inhalte dienen zu Informationszwecken, erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder fortwährende Aktualität und ersetzen keinen ärztlichen Rat. Mehr Informationen

Inhaltsverzeichnis

Alles rund um Trinkmengen für Babys und Kinder.

Wie viel Wasser sollten Kinder trinken? Diese Frage beschäftigt gerade in den warmen Sommermonaten viele Eltern. Der menschliche Körper besteht schließlich zu einem Großteil aus Wasser: Erwachsene zu etwa 50 – 65 Prozent, Säuglinge sogar zu 70 bis über 80 Prozent!
Klar ist: Ohne Wasser kann unser Körper nicht funktionieren. Aber wie deckt man den Flüssigkeitsbedarf bei Kindern richtig? Was sollte unbedingt beachtet werden und was sagen die offiziellen Empfehlungen für Kinder?

In diesem Artikel findest du fundierte Informationen rund um die richtige Trinkmenge für Kinder, welche Punkte beim Trinken unbedingt beachtet werden sollten und woran du erkennst, dass dein Kind zu wenig trinkt.

Ab wann dürfen Babys Wasser trinken?

Während bei älteren Kindern der Flüssigkeitsbedarf hauptsächlich durch Wasser gedeckt wird, sieht das bei Babys anders aus. Neugeborene und Säuglinge erhalten Flüssigkeit hauptsächlich in Form von Muttermilch oder Säuglingsnahrung. Erst ab dem sechsten Monat, wenn die Beikost eingeführt wird, kann Wasser langsam als Ergänzung angeboten werden.

Vor diesem Zeitpunkt ist es nicht notwendig, zusätzlich Wasser zu geben, da Muttermilch oder Säuglingsnahrung ausreichend Flüssigkeit liefern. Und auch, wenn das Kind beginnt, kleinere Mengen Wasser zu trinken, sollte Wasser nur als Ergänzung zur Muttermilch oder Säuglingsnahrung betrachtet werden, nicht als Ersatz!

Warum sollten Babys nicht zu viel Wasser trinken?

Vor dem 6. Lebensmonat brauchen Kinder also keine zusätzliche Flüssigkeit, abgesehen von der Milchnahrung. Das gilt auch dann, wenn die Temperaturen im Sommer besonders hoch sind oder das Kind Fieber hat. Auch hier brauchen Kinder vor dem 6. Lebensmonat kein zusätzliches Wasser! Um den gesteigerten Flüssigkeitsbedarf zu decken, kann das Kind dann häufiger an die Brust angelegt oder häufiger die Flasche angeboten werden.

Der Grund: Zum einen brauchen Kinder gerade in dieser Phase wichtige Nährstoffe und Energie. Das zusätzliche Trinken von Wasser kann ansonsten dazu führen, dass Kinder weniger von der wertvollen nährstoffreichen Milchnahrung trinken. Zum anderen kann zu viel Wasser bei Babys zu einer gefährlichen Wasservergiftung führen.

Der Hintergrund ist, dass Säuglinge überschüssiges Wasser weniger effektiv verarbeiten und ausscheiden können als Erwachsene. Dies liegt daran, dass die Nieren und das Hormonsystem bei Babys im Gegensatz zu Erwachsenen noch nicht vollständig entwickelt sind.
Mit der Konsequenz, dass sie größere Wassermengen nicht effizient regulieren können. Dies kann zu einer Verdünnung des Blutes und einer damit verbundenen gefährlichen Verschiebung im Elektrolythaushalt führen.

Woran erkenne ich eine Wasservergiftung?

Die Symptome einer Wasservergiftung bei Babys können unterschiedlich ausgeprägt sein. Einige der wesentlichen und frühzeitig erkennbaren Warnsignale sind:

  • Schwellungen: Ein auffälliges Symptom einer Wasservergiftung kann eine Schwellung im Gesicht sein, besonders um die Augenpartie. Dies deutet darauf hin, dass der Körper überschüssiges Wasser einlagert.
  • Unruhe und Reizbarkeit: Bei einer Wasservergiftung zeigen Babys häufig ungewöhnliche Unruhe oder Reizbarkeit. Sie sind nur schwer zu beruhigen und neigen zu vermehrtem Weinen.
  • Verminderte Urinausscheidung: Selteneres Wasserlassen oder eine insgesamt verminderte Urinproduktion können Anzeichen dafür sein, dass der Körper versucht, das überschüssige Wasser zurückzuhalten.
  • Schlaffheit oder Lethargie: Babys mit einer Wasservergiftung wirken oft müde, kraftlos und zeigen weniger Aktivität und Interaktion.
  • Krampfanfälle: In schwerwiegenden Fällen, insbesondere bei einer Hirnschwellung in Folge der Wasservergiftung, können auch Krampfanfälle auftreten.

Sollte das Baby deutlich mehr als gewöhnlich getrunken haben und anschließend eines oder mehrere dieser Symptome zeigen, sollte zur Sicherheit immer ein Arzt konsultiert werden.

Was ist die richtige Trinkmenge für Babys?

Für Babys, die bereits 3 Beikostmahlzeiten erhalten, liegt die empfohlene Trinkmenge bei etwa 200 Millilitern Wasser pro Tag. Diese Menge ist ausreichend, um den Flüssigkeitsbedarf, neben der Muttermilch oder Säuglingsnahrung zu decken.

Hierbei geht es mehr um das Erlernen der Trinkmotorik und weniger um die eigentliche Trinkmenge. Es ist also vollkommen in Ordnung, wenn sich dein Kind langsam an diese Trinkmenge herantastet.

Was ist die empfohlene Trinkmenge für Kleinkinder pro Tag?

Hier findest du eine Übersicht zur empfohlenen Trinkmenge (1):

  • 1 – 3 Jahre:  820 ml/Tag
  • 4 – 6 Jahre:  940 ml/Tag
  • 7 – 9 Jahre:  970 ml/Tag

Für Kleinkinder im Alter von einem bis drei Jahren liegt die empfohlene tägliche Trinkmenge bei 820 Millilitern. Diese Menge umfasst sowohl Wasser als auch andere ungesüßte Getränke wie Tee oder stark verdünnte Fruchtsäfte. Kinder von 4-6 Jahren sollten ungefähr 940 ml pro Tag trinken, und Kinder von 7-9 Jahren in etwa 970 ml.

Was tun, wenn das Kind nicht die empfohlene Trinkmenge trinkt?

Grundsätzlich sollten Eltern sich nicht zu sehr auf die genauen Mengenangaben und Milliliter-Zahlen konzentrieren. Diese sind vielmehr Richtwerte zur Orientierung und können stark variieren. Hier ist das Vertrauen in das eigene Kind viel wichtiger. Denn: Kinder haben für gewöhnlich ein sehr gutes Gefühl dafür, wie viel Wasser sie wirklich brauchen.

Die Aufgabe der Eltern ist es, darauf zu achten, dass das Kind regelmäßig trinkt und immer Zugang zu frischem Wasser hat. Da es manchen Kindern aber zeitweise schwer fällt, ihren Durst wirklich wahrzunehmen, ist es umso wichtiger, dass Eltern immer wieder proaktiv Wasser anbieten. Das gilt insbesondere an heißen Tagen oder bei höherer körperlicher Aktivität, wenn es zu mehr Flüssigkeitsverlusten über den Schweiß kommt.

Woran erkenne ich, dass mein Kind nicht genug trinkt?

Ein deutliches Zeichen dafür, dass ein Kind nicht genug trinkt, kann ein dunklerer Urin sein, der stark riecht. Eine im Vergleich trockenere Windel, welche nur selten gewechselt werden muss, ist auch ein wichtiges Warnzeichen, dass ein Kind mehr trinken sollte.

Weitere Anzeichen für eine sogenannte Dehydratation (Flüssigkeitsmangel) sind: trockene Lippen und Schleimhäute, eine trockene Haut, selteneres Wasserlassen, Müdigkeit oder Reizbarkeit.

In schweren Fällen kann ein Flüssigkeitsmangel zudem zu Verstopfung, Schwindel oder auch Kopfschmerzen führen. Es kann hilfreich sein, diese Symptome zu kennen. Viel wichtiger ist es jedoch, einer Dehydrierung frühzeitig vorzubeugen und regelmäßig und ausreichend Wasser anzubieten.

Was sollten Babys und Kleinkinder trinken?

Die beste Wahl ist reines Wasser. Im DACH-Raum (DE, A, CH) ist Leitungswasser grundsätzlich auch für Babys und Kleinkinder geeignet. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass das Trinkwasser auf dem Weg zum Wasserhahn nicht durch Bleileitungen fließt. Außerdem ist es generell empfohlen, das Standwasser zunächst ablaufen zu lassen.

Spezielles Babywasser ist im allgemeinen also nicht notwendig. Bei Mineralwasser im Säuglingsalter, also bis zum ersten Geburtstag, ist es wichtig, auf einen niedrigen Natriumgehalt zu achten. Dieser sollte unter 20 mg pro Liter liegen.

Im Ausland muss individuell abgeklärt werden, inwieweit das Leitungswasser ein sicheres Lebensmittel für Babys und Kinder darstellt.

Kleinkinder können neben Wasser auch viele der erhältlichen ungesüßten Früchte- oder Kräutertees (auf Bio-Qualität achten) oder auch stark verdünnte Fruchtsäfte trinken, wobei Wasser stets die erste Wahl ist. Es ist wichtig, auf gesüßte Getränke, kohlensäurehaltige Softdrinks und stark konzentrierte Fruchtsäfte zu verzichten, da diese das Risiko von Karies und Übergewicht erhöhen (2).

Praktische Tipps für Eltern rund um den Flüssigkeitsbedarf ihres Kindes:

Du kennst nun die wichtigen Fakten rund um den Flüssigkeitsbedarf deines Kindes. Hier sind nochmals praktische Tipps für dich zusammengefasst:

  • Vor dem 6. Lebensmonat braucht dein Kind nur Milchnahrung in Form von Muttermilch oder Pre-Nahrung. Es benötigt kein zusätzliches Wasser.
  • Fokussiere dich nicht zu sehr auf genaue Mengenempfehlungen, sondern biete deinem Kind über den Tag verteilt immer wieder ein Becher bzw. Glas Wasser an.
  • Das beste Getränk für dein Kind (abgesehen von Muttermilch) ist Wasser.
  • Achte darauf, selbst genug zu trinken: Kinder orientieren sich an ihren Vorbildern und lernen vor allem durch Nachahmung. Wenn du also selbst häufig zum Wasserglas greifst, wird dein Kind dies höchstwahrscheinlich auch tun.
(1) Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.. Wasser. [zitiert am 02. September 2024]. Verfügbar unter: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/wasser/<br>
(2) Ludwig DS, Peterson KE, Gortmaker SL. Relation between consumption of sugar-sweetened drinks and childhood obesity: a prospective, observational analysis. Lancet. 2001;357(9255):505-8.

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